Permakultur Grundsätze
Wirtschaftsweise
Unsere Wirtschaftsweise nach permakulturellen Grundsätzen
Natürliche Ressourcen einbeziehen, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Zukunftsfähigkeit. Leben im Einklang mit der Natur und nicht versuchen, sie zu bekämpfen. Minimaler Einsatz von Maschinen. Aus dem Beobachten der Natur Verständnis und Wissen entwickeln. Die Vernichtung der Böden vernichtet auch die Bauern. Bestreben, die Konsumenten bewusster für die Grundlagen unseres Lebens zu machen. Nutzung von Grundstücken in so genannten Ungunstlagen. Förderung des selbständigen Denkens und des Verantwortungsbewusstseins gegenüber der Natur und seinen Mitmenschen, respektvoller Umgang mit der Natur und unseren Mitlebewesen. Zeichen setzten gegen die Monokulturlandwirtschaft, gewissenlose Tierhaltung, von denen einige wenige auf Kosten einer breiten Bevölkerungsschicht profitieren. Zeichen setzen gegen Pharmaunternehmen, die systematische Abhängigkeiten nach sich ziehen. Alte Sorten anbauen, Saatgut selber vermehren, Haltung alter und robuster Haustierrassen. Vielfalt statt Einfalt. Keine gentechnisch veränderten Pflanzen.
Hügelbeete
Durch die Anlage von Hügelbeeten werden Kleinklima-Zonen geschaffen, die entsprechend ihrer Ausrichtung zu Windrichtung und Sonnenverlauf unterschiedlichsten Pflanzen gute Standortbedingungen bieten. Durch ihren Aufbau können die Beete Niederschlagswasser sehr gut speichern. Der Hügel selbst trocknet schneller ab während sich in den tieferen Schichten des Beetes und in den Mulden zwischen den Beeten das Wasser speichert. So ergeben sich unterschiedlich feuchte und trockene Standorte.
Wenn die Beete mit organischem Material aufgebaut sind, kommt es im Inneren zu einem langsamen Verrottungsprozess, der Wärme und Nährstoffe abgibt. Dadurch verbessern sich die Bedingungen für die Keimung und das Wachstum der Pflanzen. Zusätzlicher Dünger ist daher nicht notwendig.
Nicht zuletzt bringt der Bau eines Hügelbeetes eine Vergrößerung der Anbaufläche mit sich.
Retentionsraum
Die Schaffung von Retentionsbecken leistet für den Wasserhaushalt der Anlage gute Dienste. Retentionsbecken speichern Oberflächen- und Hangsickerwässer und geben die Feuchtigkeit langsam wieder an die Umgebung ab. Dadurch schaffen sie in ihrem Nahbereich besonders günstige Bedingungen für das Pflanzenwachstum. Die Becken fangen zudem anfallendes organisches Material auf und dienen als Wasserstellen und Lebensraum für viele Tierarten und wirken somit positiv auf die Nützlingspopulation.
Tierhaltung
Unsere Tiere spielen bei der Bewirtschaftung unseres Permakulturhofes eine große Rolle, da wir sie nicht nur als Produzent wertvoller Nahrungsmittel sondern als fleißige Mitarbeiter sehen. Deshalb halten wir nur robuste und widerstandsfähige Tierrassen. Alte Haustierrassen sind oft schon recht selten geworden sind und es ist uns ein Anliegen, einen Beitrag zur Erhaltung dieser Artenvielfalt zu leisten.
Die alten Rassen können sich in der Regel sehr gut an unterschiedliche Bedingungen anpassen, da sie nicht durch exzessive Zucht, die nur auf Hochleistung und Profit ausgelegt ist, degeneriert sind und viele ihrer Naturinstinkte noch besitzen. Gerade alte Rassen ermöglichen eine artgerechte Haltung, was für uns eine Grundvoraussetzung für Tierzucht darstellt. Massentierhaltung ist Massentierquälerei und davon wollen wir uns eindeutig distanzieren.
Lebensmittel, die unter Einsatz von Hormonen, Antibiotika und Beruhigungsmittel erzeugt werden, sind von minderwertiger Qualität und nicht zu vergessen ist:
Tierleid überträgt sich auf den Menschen
Eine vom Aussterben bedrohte alte Rasse, welche wir züchten, ist das Kune Kune Schwein.
Das Kune Kune erreicht in der Regel ein Gewicht von 70-100kg, wird 55-60cm groß (Widerrist) und 95-115cm lang.
Die Geschlechtsreife kann bei männlichen Tieren schon ab dem 6. Lebensmonat eintreten.
Bei Sauen tritt die Geschlechtsreife ab dem 8. Lebensmonat ein.Die Zuchtreife (das Alter einer Sau beim erstmaligen Belegen) erreicht eine Sau mit dem 12. Lebensmonat. Dieses Alter sollte nicht unterschritten werden um Komplikationen bei der Geburt vorzubeugen.
Auffallend sind die sehr kurzen Beine und der sehr kurze Rüssel. Ein weiteres Merkmal sind die Piri-Piri - 2 Troddeln unter ihrem Kinn, ähnlich wie bei Ziegen.
Dichte, lange und weiche Borsten in unterschiedlichsten Farben und Farbkombinationen geben dem Kune Kune Schwein sein ganz besonderes und einzigartiges Aussehen.
Wie auch bei anderen Schweinerassen besitzen auch hier die ausgewachsenen Eber, gut sichtbare und scharfe Hauer.
Charakter: sehr ausgeglichen, ruhig, freundlich.
Da das Kune Kune Schwein sehr robust ist und der Wühltrieb nur sehr gering bis gar nicht vorhanden ist (nicht mit herkömmlichen Schweinerassen vergleichbar), hat es die besten Voraussetzungen für das ideale Weideschwein.
Zur Geschichte:
Kune Kune haben sich vermutlich auf den polynesischen Inseln entwickelt. Sie wurden verwendet, um die Polynesier auf ihren Schifffahrten nach Neuseeland zu begleiten. Da Kune Kune mit wenig bis gar keiner Nahrung relativ lange durchkamen und damit die Seeleute auf ihren langen Reisen mit ausreichend Frischfleisch versorgt waren. Maoris schätzten Kunes, weil sie wenig Land benötigten, keine weiten Strecken zurücklegten, also von Natur aus eher sesshaft waren und nicht zuletzt wegen ihres zufriedenen und ruhigen Wesens.
Im Jahr 1973 hatten 2 Briten von diesen Schweinen gehört, reisten nach Neuseeland und durchkämmten ganze Landstriche um schlussendlich 18 Schweine, von denen sie glaubten reinrassig zu sein, zu finden. Wenn aber von einer ganzen Rasse nur noch 18 Tiere zu finden sind, sind diese weder reinrassig noch inzuchtfrei. Man musste also in Gesprächen mit alten Maoris, aus Aufzeichnung und alten Zeichnungen das Aussehen und das Wesen der originalen Kune Kune rekonstruieren und versuchen, aus diesen 18 vorhandenen Tieren, eine möglichst originale Kune Kune-Population zu züchten. Gelegentlich sehen wir noch heute sehr große Kune Kune, ganz ähnlich der Fleischschweine. Diese gelten als genetische "Rückschläge" aus den Kreuzungen der Kune Kune mit "Captain Cookers" (große Fleischschweine), die Captain Cook mit auf die Inseln nahm.
Mit diesen 18 Schweinen begann man ein Zuchtprogramm in Neuseeland und schließlich im Jahr 1992 kamen die ersten Kune Kune nach England und somit nach Europa. Die “British Kune Kune Pig Society” BKKPS wurde 1993 gegründet. Seitdem ist die Zahl der Kune Kune nie wieder gesunken. Es gibt nun eine gute Anzahl von Zuchttieren, die nicht nur in Großbritannien registriert sind, sondern auch in den USA (AKKPS), in Holland (DKKPS) und in der “EKKPS-European Kune Kune Pig Society”. Die EKKPS führt das Herdbuch für alle europäischen Länder mit Ausnahme von Großbritannien und Holland, welche ihr eigenes Herdbuch haben.
In Neuseeland und in den USA haben die Herdbuch-Administratoren die Namen der ursprünglichen Blutlinien, jene der ersten Kunes aus den 1970er Jahren geändert. Im britischen, holländischen und europäischen Zuchtbuch gibt es gut erhaltene und originale Blutlinien mit den ursprünglichen Namen. Die 4 Eber Blutlinien sind: Andrew, Ru, Te Whangi und Tutaki. Die 6 Sauenlinien sind: Awakino, Jenny, Kereopa, Rebecca Gina, Sally und Trish. Bei den Sauen gab es aus den 1970er Jahren noch die Tammerdale-Linie, welche jedoch trotz züchterischer Bemühungen wegen Fertilitätsproblemen ausgestorben ist.
Gründüngung
Gründüngung bedeutet Bodenverbesserung und Humusaufbau mit grünen Pflanzen, bestehend aus oberirdischen Pflanzenteilen und Wurzeln. Dichte Blattmasse schützt den Boden, sie wird entweder eingearbeitet oder abgemäht und als Mulch verwendet. Das stark entwickelte Wurzelsystem lockert den Boden auf, lüftet ihn und hinterlässt organische Substanz. Durch Leguminosen (Lupinen, Kleearten, etc.) bekommen der Boden und die Nachfrucht beachtliche Mengen Stickstoff zur Verfügung gestellt.
Wir kennen die Bedeutung von Wildkräutern als Anzeiger des Bodenzustandes. Diese Wildkräuter, im Volksmund leider oft als „Unkräuter“ bezeichnet, haben zusätzlich eine harmonisierende Wirkung, u. a. durch ausscheiden von Chelaten, die den anderen Organismen zugute kommen (Storl, Der Garten als Mikrokosmos, 1988). Wildkräuter können z. B. als Mulchmaterial verwendet werden.
Gründungung dient auch der Schädlings- und Krankheitsabwehr, z. B. cumarinhaltiger Steinklee zur Wühlmaus- und Schneckenvermeidung, Ringelblumen, Tagetes und Sonnenhut als Pflanzenheiler gegen Nematoden (Ingrid Gabriel: Kosmische Einflüsse auf unsere Gartenpflanzen, 1986).
Mischkultur
Mischkultur ist keine neue Erfindung.
Alle Naturvölker betreiben sie mit Erfolg so lange, bis dort die „Modernisierung“ Einzug hält, um dieses endogene Wissen durch eine weniger effiziente Methode zu ersetzen
(Margarete Langerhorst: Meine Mischkulturenpraxis, 2003 und Erhard Hennig: Geheimnisse der fruchtbaren Böden, 2002).
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